Soeben haben sie ihre 22. Platte veröffentlicht.
Eine Doppel-CD ihrer 98er Tournee von Istanbul nach Casablanca, die sie in
einem umgebauten Rettungswagen von Mai bis zum Ende des Jahres unternommen
hatten. Das freiheitliche Psychedelic- und Alternativfeeling, das Embryo in
den 70er Jahren verkörperte, prägt bis heute die Aura der improvisationsfreudigen
Musiker. Schon Jahre vor ihrer abenteuerlichen neunmonatigen Reise nach lndien
(1978-1979) haben sich die bis auf wenige Stamm-Musiker stets wechselnden
Instrumentalisten der Band mit der Fusion von westlichen und außereuropäischen
Klängen beschäftigt. Doch während andere Bands unter dem Label "Weltmusik
den fremden Sound für sich vereinnahmten, setzt Embryo seine Entdeckungsreisen
bis heute fort.
Joachim Ernst Berendt ermutigte Embryo in seinem Buch Die
Welt ist Klang "Ich glaube, es gibt auch in den USA keine Gruppe,die Weltmusik
so sehr lebt wie Embryo.«
Und Bert Noglik schrieb nach einem Konzert in diesem Jahr:
Aber gerade das, was Ethno-Puristen oder akademisch Konservative auf die Palme
bringt macht den Charme der Gruppe aus. Als Arabisches und Indisches, Afrikanisches
und schließlich auch Chinesisches im Prozess der Improvisation zusammen fanden,
ein gemeinsames Netzwerk entstand, demonstrierte die Kunst, sich auch in der
Phantasie auf eine musikalische Reise begeben zu können. "Embryo ist keine
Musikrichtung, sondern eine Lebensform".